betriebliche Altersvorsorge Test

Der Verlag ÖKO-TEST hat im Frühjahr 2012 die Tarife der beiden beliebtesten Durchführungswege der betrieblichen Altersvorsorge getestet. Das waren die Tarife von klassischen und fondsgebundenen Direktversicherungen sowie von klassischen und fondsgebundenen Pensionskassen. Anmerkung: dieser Altersvorsorgetest bezog sich jedoch nur auf die Tarife für Männer weil kurz danach, im Dezember 2012, auch bei Tarifen zur Entgeltumwandlung Unisextarife Pflicht wurden. Die Angebote im Test bezogen sich auf einen 55-jährigen Musterkunden, der monatlich 175 Euro Entgelt umwandelt und mit 65 Jahren in Rente gehen will. Daneben wurde ein weiterer Altersvorsorgetest für einen 30-jährigen Arbeitnehmer, der jeden Monat 100 Euro Entgelt umwandelt und mit 67 in Rente geht, durchgeführt.

Testergebnis

Nie zuvor haben so viele Anbieter versucht, sich einem Test ihrer Angebote zu entziehen. So wollten sich insgesamt 39 Direktversicherer und 15 Pensionskassen dem Test nicht stellen. Sofern möglich wurden die Angaben in diesen Fällen verdeckt erhoben. Der Grund für die Verweigerung des Tests wurde schnell klar: insgesamt 85 Prozent der untersuchten Direktversicherungen mit klassischer Anlagepolitik und 82 Prozent aller Pensionskassen mit klassischer Anlagepolitik garantierten dem 55-jährigen Arbeitnehmer keinen Kapitalerhalt. Das bedeutet: Dieser Testkunde kann sich nicht sicher sein, dass er zu Rentenbeginn wenigstens noch die Summe aller Einzahlungen auf seinem Betriebsrentenkonto hat. Das Garantiekapital lag in allen Fällen bis zu 1.967 Euro unter der Summe seiner Einzahlungen (im Musterfall 21.000 Euro). Kann der jeweilige Direktversicherer oder die Pensionskasse keine kräftigen Überschüsse erwirtschaften, macht der Arbeitnehmer in der Ansparphase seiner Betriebsrente daher Verlust – von einer Verzinsung der Beiträge ganz zu schweigen.

Erschreckend: bei diesem Test 2012 lag das Garantiekapital von – vermeintlichen sicheren – Klassiktarifen erstmals niedriger als das von fondsgebundenen Tarifen mit Garantie. Bei diesen sicherten die Anbieter wenigstens den nackten Kapitalerhalt zu Rentenbeginn zu. Deshalb haben die fondsgebundenen Tarife aber auch nicht besonders gut abgeschnitten; aber die landläufige Meinung: „Klassiktarife sind vielleicht langweilig und nicht gut verzinst, aber zumindest sicher. Fondsgebundene Direktversicherungen und Pensionskassen eignen sich dagegen nur für Arbeitnehmer, die bereit sind, für die Aussicht auf eine höhere Rendite auch mehr Risiko einzugehen“ konnte bei diesem Test jedenfalls nicht bestätigt werden.

(Quelle und weitere Infos zum Test: www.oekotest.de)

Was bei der betriebliche Altersvorsorge erforderlich ist